Die Welt 2050

Bei jeder Haussanierung in den nächsten 32 Jahren wird das gesamte Dach mit Solarzellen und Solarthermie vollgepackt. Die Fassaden ebenso. Fensterscheiben werden mit transparenten Solarzellen bedampft. Die Preis sind massiv gefallen, die Effizienz deutlich gestiegen. Der Solarstrom wird in hauseigenen Stromspeichern gepuffert und das Elektroauto geladen. Steht es bei der Arbeit, wird es dort geladen und der Strom transparent „getauscht“ oder verrechnet. Die Häuser produzieren im Sommer deutliche Stromüberschüsse. Diese gehen in riesige langfristige Speicher für den Winter. Die Solarthermie produziert die gesamte Wärme fürs Haus (Warmwasser, Heizung, Waschmaschine, Spüler). Wärmeüberschüsse gehen in ein Fernwärmenetz oder werden für den Winter verlustfrei gespeichert. Kühlschränke mit Internetanschluss dienen als kleine Stromspeicher, die Lastspitzen im Netz ausgleichen.

Onshore- und Offshore-WKAs wurden weiter ausgebaut. Diverse Speichertechnologien sind für spezifische Zeiträume optimiert. Für Sekunden, Stunden, Tage, Monate und bis zu einem Jahr kann Wärme u Strom gespeichert werden. Dazu gibt es diverse Technologien (Wasserpumpspeicher in ehemaligen Braunkohletagebauen, adiabatische Druckluftspeicher in ehemaligen Bergwerken, Redox-Flow-Speicher, verlustfreie chemische Wärmespeicher usw.)

Zur Stabilisierung gibt es ein europaweites Stromnetz um Stromschwankungen auszugleichen. Eine künstliche Intelligenz steuert dieses Netz so effektiv, dass keine Stromerzeuger ausgeschaltet werden müssen. Die verschiedenen europäischen Ländern haben sich auf bestimmte Stromerzeugungsmethoden spezialisiert (Island=Geothermie, Norwegen=Wasser, Griechenland und Spanien = Solar usw.).

Flugzeuge werden mit Wasserstoff betrieben. Vielleicht werden sie aber auch durch 500-1000kmh schnelle Hyperloops verdrängt, die europäische Metropolen miteinander verbinden.

Autos sind keine Statussymbole. Man fährt eher mit E-Bikes. Für einen Urlaub leiht man sich ein Auto. Sonst reicht ein kleines Elekto-Auto. Tägliches Pendeln reduziert sich, da man mit den Kollegen über Datenbrillen in virtuellen Räumen interagiert. Die Menschen essen nicht mehr jeden Tag Fleisch, sondern ein oder zweimal. Dafür aber richtig gut.

Vielleicht schrumpft der weltweite Handel, weil die Menschen sich regionalen Produkten zuwenden. Die Produktionskosten in den unterschiedlichen Ländern haben sich z.T. stark angeglichen. Die Leute betreiben Zero-Waste (also Müllvermeidung) weil es das eigene Leben besser, einfacher und schöner macht. Nebenbei werden Unmengen an Müll vermieden, der weder energieintensiv produziert noch entsorgt werden muss.

Die Umwelt erholt sich, die Meere werden sauberer, die Menschen leiden unter weniger Krankenheiten aufgrund der sauberen Umwelt.

Die Energie ist günstig, vielleicht verdienen die Leute noch ein kleines Zubrot mir ihrer hauseigenen, dezentralen Energieerzeugung.

Bis 2050 sind es noch 32 Jahre. Die Technologien werden Quantensprünge machen. Zum großen Teil existieren diese bereits und müssen nur weiterentwickelt werden. Und dafür sind Finanzierungen, Forschung und Entwicklung nötig und sinnvoll.

2 Gedanken zu “Die Welt 2050

  1. Gut geschriebene Vision 🙂 Nun liegt es an uns, an Unternehmen, NGOs und weiteren Akteuren, diese zu realisieren. Und jeder kann seinen Teil beitragen! Diesbezüglich finde ich es super, dass du Zero Waste mit hineingenommen hast, denn die damit einhergehende Konsumreduktion und das Umdenken hin zu Minimalismus ist wichtig für uns! LG und schönes Wochenende, Kristina

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