Klimawandel

Gibt es ihn wirklich?

Immer wieder wird der menschengemachte Klimawandel in Frage gestellt. Dabei ist sich die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler einig (Google-Suchbegriff „Klimawandel Metastudie“, z.B. „Der Mensch schafft ein prähistorisches Klima„).

Ein Skeptiker oder Leugner des menschengemachten Klimawandels fällt meiner Meinung nach in eine der folgenden Kategorien:

  1. Verkanntes Genie, das schlauer ist als tausende Wissenschaftler
  2. Vermeintliches Genie, das aber nur dem Dunning-Kruger-Effekt oder einer anderen kognitiven Verzerrung unterliegt
  3. Opportunist, der mit seiner abweichenden Meinung z.B. durch Werbung auf seiner Internetseite Geld verdient
  4. Egoist, der sein eigenes Wohlergehen über das der nachfolgenden Generationen stellt
  5. Ahnungsloser Mitläufer in einer Filterblase oder Echokammer auf der Suche nach Bestätigung und Anerkennung
  6. Verfechter von Verschwörungstheorien

Falls Sie, lieber Leser, Zweifel am menschengemachten Klimawandel hegen, fragen Sie sich folgendes: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, zur Kategorie 1 zu gehören? Sind Sie wirklich zu 100% sicher? Was ist, wenn Sie doch unrecht haben sollten? Die Auswirkungen des Klimawandels können gewaltige Ausmaße annehmen. Da sollte man auch bei Unsicherheiten handeln!

Oder anders formuliert: 90% aller Luftfahrtexperten raten dringend von einem Flug mit einem bestimmten Flugzeugtypen ab. Die restlichen 10% halten die Gefahren für nicht existent oder für beherrschbar. Würden Sie trotzdem fliegen, weil Sie auf deren Internetseiten etwas gelesen haben?

Links:

10 Fakten zum Klimawandel, die wirklich stimmen

Fact Myth Fallacy (pdf)

Fach Myth Fallacy

Direkter Nachweis des Treibhauseffektes

Spectral signatures of climate change in the Earth’s infrared spectrum between 1970 and 2006

Increases in greenhouse forcing inferred from the outgoing longwave_radiation spectra of the Earth in 1970 and 1997

„Der Treibhauseffekt ist erfunden“

Strahlungsgase

The Mathematics of Climate Change

A timeline of earth’s average temperature

Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung

Buch „Der Klimawandel“ Kapitel2

Klimalounge

Welche Auswirkungen sind zu befürchten?

Da die Wechselwirkungen in der Natur extrem komplex sind, ist die genaue Quantifizierung der Auswirkungen schwierig und regional sehr unterschiedlich. Die grundlegenden Auswirkungen sind aber hinlänglich bekannt und auch schon zu beobachten. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass der Klimawandel die Lebensgrundlage von Flora und Fauna und damit auch die der Menschheit bedroht.

Nun wird immer und immer wieder argumentiert, dass es in der Erdgeschichte ständig Temperaturschwankungen gegeben hat und das Leben trotzdem weiterging. Das ist ja richtig, aber der alles entscheidende Unterschied ist die Geschwindigkeit der Temperaturänderungen. Die natürlichen Klimaänderungen fanden über Zeiträume von tausenden von Jahre statt. Die Evolution hatte eine Chance ihre „Arbeit“ zu tun. Der menschengemachte Klimawandel findet innerhalb von 100 oder 200 Jahre statt. Das ist viel zu schnell für die Evolution! Die Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen sind bedroht.

Folgen in Kauf nehmen oder Klimawandel bekämpfen?

Ein gängiges Argument lautet, es sei viel zu teuer, CO2-Emissionen z.B. durch Erneuerbare Energien zu vermeiden. Man sollte lieber weitermachen wie bisher und mit dem gesparten Geld die Folgen beherrschen.

Ich frage mich dabei: Wie kann der Mensch ein zerstörtes Great Barrier Reef, eine Kinderstube ozeanischen Lebens und Hort der Biodiversität, kompensieren? Wieviel Geld sind nicht mehr bewohnbare Inseln oder Küstenregionen, der Verlust von Heimat, wert? Wieviel Geld benötigt man für die Schäden von häufigeren und schwereren Wetterextremen aufgrund des Klimawandels?

Die Liste läßt sich sicherlich endlos fortsetzen. Kein Geld der Welt kann die Folgen des Klimawandels kompensieren. Schaut man nur auf Deutschland, könnte man denken, dass ein paar Deiche und ein paar mehr Klimaanlagen reichen könnten. Dann sollte man aber auf die Schäden durch den extrem trockenen Sommer 2018 zurückblicken. Solche Wetterextreme könnten sich durch den Klimawandel häufen.

Kann Deutschland überhaupt was tun?

Immer wieder wird akribisch nachgerechnet, wie winzig der CO2-Ausstoß Deutschlands im globalen Maßstab ist. Angenommen Deutschland würde gar kein CO2 mehr emittieren, der positive Effekt auf das weltweite Klima wäre minimal, der Klimawandel würde nur um so-und-so-viel Monate verzögert. Schlußfolgerung: Deutschland kann gar nichts tun und sollte auch gar nichts tun. In der Pflicht stehen nur die „großen“ Emittenten wie China und die USA usw.

Diese Argumentation hinkt gewaltig. Deutschland ist in ein internationales Netz aus Verpflichtungen zur Reduktion von CO2-Emissionen eingebunden. Deutschland hat sich zu CO2-Zielen verpflichtet, genauso wie viele andere Länder. Hätte sich Deutschland verweigert, wären andere Länder Ihre Verpflichtungen auch nicht eingegangen. Sollte Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nachkommen, würden sich andere Länder ebenfalls weniger in der Pflicht sehen.

Was wäre wohl die chinesische Reaktion auf ein Argument Deutschlands, zunächst müssten die Chinesen mit CO2-Reduktionen beginnen, weil Deutschland eh nichts ausrichten könne? Die Chinesen würden antworten, dass Deutschland pro Kopf mehr CO2 emittiert als China und dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ungefähr 5 mal so hoch ist. Warum sollte eines der reichsten Länder der Welt aufgrund seiner geringen Bevölkerungszahl die Verantwortung auf ein deutlich ärmeres aber größeres Land abwälzen?

Es geht auch nicht um „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ oder eine weltweite Umerziehung der Menschen durch deutsche Gutmenschen. Es geht um die Schaffung und Einhaltung internationaler Verpflichtungen.

Fazit: Ohne internationale Verpflichtungen und deren Einhaltung geht gar nichts. Nur dadurch lässt sich der Klimawandel begrenzen. Nationale Alleingänge bringen gar nichts.

 

 

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