Klimawandel – The Consensus Project

97% der Klimaforscher sind sich darin einig, dass der menschengemachte Klimawandel Hauptursache der globalen Erwärmung ist. Das ist das verkürzte Ergebnis der Studie von The Consensus Project. Die Studie kann hier gelesen werden: Quantifying the consensus on anthropogenic global warming in the scientific literature.

Im Rahmen der Studie wurde qualitätsgesicherte („peer-reviewed“) Wissenschaftsliteratur zum anthropogenen Klimawandel analysiert. Dabei wurden ca. 12.000 Zusammenfassungen („abstracts“) von Studien zu den Themen ‚global climate change‘ und ‚global warming‘ ausgewertet:

  • 66,4% davon drücken keine Position zum menschengemachten Klimawandel aus.
  • 32,6% davon bestätigen diesen.
  • 0,7% davon weisen diesen zurück.
  • 0,3% sind sich unsicher über den Grund der globalen Erwärmung.

Unter den Studien mit einer Position zum menschengemachten Klimawandel, bestätigen 97,1% den Konsens, dass die Menschen die globale Erwärmung verursachen.

Verschiedene Medien kritisieren diese Studie. Beispielsweise kritisiert der Spiegel-Artikel Klimawandel: 97 Prozent Konsens bei Klimaforschern in der Kritik, dass „lediglich eine Banalität“ belegt wird und „selbst hartgesottene Kritiker der Klimaforschung nicht an dem physikalischen Grundsatz zweifeln“. Wenn ich mich im Internet so umschauen, scheint das aber nicht der Fall zu sein. Weiterhin wird kritisiert, dass keine Aussage darüber getroffen wird, „wie groß der menschengemachte Anteil am Klimawandel“ ist. Das kann der Studieaufbau aber gar nicht leisten. Das scheint mir deutlich zuviel verlangt. Die Kritik, die Studie bestätige nur einen „Konsens zweiter Ordnung“, kann ich soweit nachvollziehen. Daher sollte das Ergebnis mit gewisser Vorsicht betrachtet werden.

Auch der gemeinnützige Verein „EIKE – Europäische Institut für Klima & Energie“ kritisiert die Studie: Studien: Der 97-Prozent-Mythos. Der Autor bezeichnet es als „statistischen Trick“ und „selektive Wahl der Zielgruppe“, dass „zwei Drittel der Arbeiten“, nämlich die, die keine Position zum menschengemachten Klimawandel ausdrücken, „als irrelevant eliminiert wurden“. Er schreibt: „Man hätte aus der Studie ebenso gut schliessen können: «66,4 Prozent der Klimawissenschaftler wollen sich bezüglich des menschlichen Einflusses auf das Klima nicht festlegen.»“.

Aber genau das bedeutet es eben nicht. Die 66,4% der Studien treffen schlicht keine Aussage zum Grund der globalen Erwärmung, es ist nicht Thema oder Bestandteil der Arbeit. Das bedeutet keineswegs, dass die Klimawissenschaftler sich nicht festlegen wollen. Das ist eine dummdreiste, mutwillige Verdrehung der Aussage der Studie. Alex Baur deutet mal eben 66,4% der Studien nach Gutdünken um, um den 97%igen Konsens auf 32,6% zu drücken.

Gehaltvoller ist da die Kritik, dass aus der Studie „nicht hervorgeht, ob der erfasste Fachartikel den menschlichen Einfluss einfach als Prämisse voraussetzt oder aber aufgrund eigener Untersuchungen zu diesem Schluss kommt.“ Dies entspricht dem Kritikpunkt „Konsens zweiter Ordnung“ des Spiegel-Artikel und sollte beachtet werden.

Sauber und vorsichtig sollte man vielleicht so formulieren:

„97% der wissenschaftlichen Artikel (mit einer Position zum Grund der globalen Erwärmung) gehen von einem menschlichen Einfluss auf die global Erwärmung aus.“

2 Gedanken zu “Klimawandel – The Consensus Project

Hinterlasse einen Kommentar